Kohlscheid im Dezember 1935

01.12.1935 Bei der Straßensammlung des WHW werden Abzeichen mit Halbedelsteinen verkauft. In Kohlscheid beträgt der Erlöß 406,70 RM. (Volksfreund, 10.12.1935) Die deutsche evg. Frauenhilfe Rumpen nimmt in Brunsum (NL) im Saale von Bus an einem Jahresfest teil. (Echo der Gegenwart, 09.12.1935)
16.12.1935 Ein 15jähriger Metzgerlehrling aus Bardenberg wird zwischen Herzogenrath und Kohlscheid mit abgetrenntem Kopf auf dem Bahngelände tot aufgefunden. Selbstmord wird angenommen. (Echo der Gegenwart)
24.12.1935 "Et oht Witzje", der ehemalige Bahnbeamte Franz Hubert Wirtz, Weststraße 86, wird 93 Jahre alt. Er trägt immer einen Kaiser Wilhelm Mantel, eine Pelerine. Sein Sohn ist der im 1. Weltkrieg gefallene Lehrer Wirtz. (Volksfreund, 24.12.1935)
12.1935 Zu Weihnachten wurde dem WHW durch die Schulen Spielsachen überreicht. Die von den Kindern durchgeführte Straßensammlung ergab einen ansehnlichen Betrag. (SchluKlinK)
Für die Schule Klinkheide stellte die Gemeinde 300,00 RM zur Verfügung. In der Hauptsache wurden davon "Zeitschriften, Bücher mit nationalsozialistischem Gedankengut und neuere Anschauungsmittel" angeschafft. (SchulKlink)
Ab Mitte 1935 vereinheitlicht das Generalvikariat das Vorgehen der Pfarrer. Während sich die Ortspriester mit Äußerungen zurückhalten, finden Ordenspriester und Missionsgeistliche schärfere Formulierungen. Die Jugendkapläne leisten Widerstand gegen die Einverleibung der katholischen Organisationen in der Hitlerjugend. Der Druck läßt Geistliche und Laien zusammenrücken. (Küppers, Widerstand, S. 78f)
Ende des Jahres finden die Bergleute ein Los der WHW in ihren Lohntüten. In großer Zahl gehen sie zum Lohnbüro, geben die Lose zurück und wünschen die Auszahlung des Lospreises. (Küpper, Widerstand, s. 67)
Aus dem Vinzens- und Elisabethenverein gründet sich in der Pfarre St. Katharina die Caritas. (Karl Franken, in: Pfarrblatt St. Katharina, 13.03.1960)