Heimatverein Kohlscheid 1932 e.V.
Heimatverein Kohlscheid 1932 e.V.
Kohlscheider Geschichte bewahren – Heimat erleben

Forstheider Straße

Die Forstheider Straße gehört zu den ganz alten Wohnbereichen der ehemaligen Gemeinde Kohlscheid. In ihrem oberen Teil gehört sie zum Kohl(enabfuhr)weg der Grube Hankepank. Heute noch gibt es hier viele alte Bauzonen, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen.

Forstheide heißt in der Mundart "Vööschheij". In "Vösch" steckt "Vööschter" und meint Förster, "heij" heißt Heide. Wir können davon ausgehen, daß Forstheide die hochdeutsche Form von Vööschheij ist, also eine Heide angesprochen wird, die am Forst, am Wald lag. Die Ortschaft Forstheide, Vööschheij, wird aber auch mit Vorscheid gleichgesetzt. Dazu hat aber auch ganz sicher beigetragen, daß die ehemalige Schule an der Kircheichstraße die "Vorscheider Schule" war.

Beidseitig der Forstheider Straße heißt die Flur, bis östlich der Kreuzanlage, „Am Baum“ (siehe: Kircheichstraße). Die Gaststätte an der Ecke Südstraße/Forstheider Straße trägt noch diesen Namen. In diesem Kreuzungsbereich gab es bereits 1825/26 Häusergruppen an der Forstheider Straße.

Das Haus Forstheider Straße 20 stand schon vor 1825/26, hatte aber einen etwas anderen Grundriß. Es wurde von der Vereinigungs-Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wormrevier angekauft. 1857 verlegte die Vereinigungs-Gesellschaft nach Beschluß der Generalversammlung der Aktionäre ihren Sitz von Aachen nach Kohlscheid und benutzte das Gebäude als ihr "Centralbureau". 

Den Platz, auf dem heute die Kreuzanlage und das Denkmal stehen, gab es bereits im 18. Jahrhundert, er wird aber älter sein. 1907 wurde der Dorfplatz mit Randsteinen versehen. Die Baufluchtlinien legte man 1908 fest. Der Gemeinderat genehmigte in jenem Jahre auch die Erstellung einer Kreuzanlage, die dann 1909 errichtet wurde. 

Ab Haus 144 biegt die Forstheider Straße zum "Krander" ab, denn das hier durch die Straße begrenzte Gebiet heißt nach der Flurkarte "Aufm Kraner". Es wird allerdings der gesamte untere Bereich der Forstheider Straße gelegentlich auch "Krander" genannt. Die Bebauung dieses Straßenabschnittes begann vor 1825/26. Zu jener Zeit standen hier ein Haus auf der rechten und drei Häuser auf der linken Seite. Am Ende der Straße (Forstheider Straße 121) heißt es „Im Veilchen“.