Im Brunnenhof
ForensbergDie Straße wurde um 1959 bebaut. Hier errichteten vorzugsweise Angestellte des EBV in Verbin-dung mit der Conti Eigenheim-Gesellschaft ihre Häuser. Der Straßenname ist in Verbindung mit der Brunnenstraße zu sehen (siehe: Brunnenstraße).

Westlich der Straße liegt im freien Feld der gesprengte Bunker Nr. 60, ein Stand mit Sechsschachtenkuppel. Er gehörte zu den schwersten Anlagen des 1938/39 gebauten Westwalls. Im Abschnitt Kohlscheid-Forsterheide gab es vier Bunker dieser Art. Die Höckerlinie (Betonpanzersperre) mit dem breiten Drahtverhau erreichte, aus dem Wurmtal bei Steinbusch kommend, die Roermonder Straße bei Haus Neu Forensberg. Die Doppel-MG-Kasematte Nr. 47 sicherte hier die Drehschrankensperre. Mit dem bereits erwähnten Bunker Nr. 60 begann der direkt im Schutze der Höckerlinie liegende Kohlscheider Befestigungsabschnitt, der nach Forsterheide abschwenkte. Die zweite Linie lag zwischen Herzogenrath und Würselen am östlichen Wurmtalhang, verfügte aber über keine Stände mit Schachtenkuppeln. Der Bunker Nr. 60 wurde in seinem Abschnitt nach SW und
SO u.a. ergänzt durch drei MG-Schachtenstände (71, 79 a, 80 a), drei Gruppenunterstände ohne Kampfraum (79, 90, 63) und einen Stand für Artilleriebeobachter (Nr. 1301). Hier wurden 1944 auch von Schanzarbeitern unter ständigem Tieffliegerbeschuß die berüchtigten Panzergräben ausgehoben, die am Ende nur noch, dies trotz aller Mühe, den Wert von Scheinstellungen hatten. Von der Straße "Im Brunnenhof" kann man deutlich erkennen, daß Pannesheide und Horbach vor der ersten Linie und damit im Schußfeld des Westwalls lagen. So versteht sich auch die sehr frühe Räumung von Pannesheide am 11. September 1944; es wird auch deutlich, warum Horbach schon am 17. September 1944 durch die Amerikaner besetzt werden konnte. Kohlscheid wurde erst am 16. Oktober eingenommen.