Klosterstraße
Die heutige Klosterstraße wechselte zweimal ihren Namen. Zuerst hieß sie Kämpchenstraße nach dem umgebenden Gelände und nach der gleichnamigen Grube Kämpchen, deren großes Grubengelände an der heutigen Klosterstraße und an der heutigen Kämpchenstraße lag (siehe: An Kämpchen und Kämpchenstraße).

Kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme erhielt die damalige Kämpchenstraße am 19. April 1933 durch Gemeinderatsbeschluß ihren neuen Namen "Horst-Wessel-Straße",die Umbenennung der Kämpchenstraße in Horst-Wessel-Straße war ein bewußter Affront der neuen Herren für die vielen, gerade an dieser Straße wohnenden Bergarbeiter, die sich linksorientierten Parteien verbunden fühlten und nun gezwungen waren, bei ihrer Wohnungsangabe den Namen ihres Widersachers, der so auch in Kohlscheid zu Ehren gelangte, immer wieder in den Mund zu nehmen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Straße den Namen Klosterstraße.
Nach Stillegung der Grube Kämpchen im Jahre 1914 wurden nach dem Ersten Weltkrieg auf dem Grubengelände Übertagebauten zu Wohnungen für Betriebsangehörige des EBV umgebaut, nötig wegen der in Kohlscheid herrschenden großen Wohnungsnot. Für den gleichen Personenkreis errichtete man dann 1920 die Häuser zwischen der Roland- und der Kesselesstraße.
Insgesamt entstanden auf dem Grubengelände mehr als 40 Wohnungseinheiten. Die Häuser zwischen der Kesselesstraße und der Straße Im Grüntal wurden ebenfalls 1924/28 für EBV-Angehörige errichtet.
Die Arbeiterwohlfahrt konnte 1968 an der Klosterstraße ein nach neuzeitlichen Gesichtspunkten geplantes Heim errichten, das sich in den 20 Jahren seines nunmehrigen Bestehens als Zentrum für die großen Aktivitäten dieser Wohlfahrtsorganisation entwickelte.
Das Ende der Klosterstraße ist bestimmt durch die ehemalige Bahnlinie Kohlscheid-Würseien. Diese Bahnlinie wurde 1895 dem Verkehr übergeben und im August 1958 stillgelegt. Durch Kriegseinwirkung war die Brücke am Ende der Klosterstraße zerstört worden, ein Güter- und Autoverkehr war zwischen Rumpen und der Klosterstraße nicht mehr auf direktem Wege möglich. Als Ersatz für eine provisorische Brücke, begann man im Oktober 1951 mit dem Bau einer neuen Straßenbrücke, die im Februar 1952 ihrer Bestimmung übergeben wurde. Nun konnte die 1949 eingerichtete Buslinie 34 bzw. 36, heute Linie 54, ab Rosenmontag 1952 bis Klinkheide weitergeführt werden. Da nach Aufhebung der Eisenbahnlinie die Brücke nicht mehr benötigt wurde, verschwand sie in Zusammenhang mit dem Ausbau der von Berensberg zum Markt führenden L 244 im Jahre 1980; auch verfüllte man nach Osten und Westen den eingeschnittenen Bahnkörper im Bereich dieser Brücke.