Mühlenstraße
Die Mühlenstraße ist ein Teil der L 244, die in Berensberg die Stadtgrenze überschreitet und in ihrem weiteren Verlauf (Berensberger Straße, Rumpener Straße, Klosterstraße, Südstraße, Markt, Mühlenstraße, Mühlenbachstraße) nach Horbach führt. Über die Mühlen- und die Mühlenbachstraße gelangt man, an Gut Mühlenbach vorbei, zur Obermühle am Mühlenbach, dem Amstelbach. Damit ist der Name der Straße deutlich geworden - die Straße führt zur Heydener Mühle und damit zu einer einstigen Zwangsmühle, auf der die Bewohner des ehemaligen Heydener Ländchens ihr Getreide mahlen lassen mußten.

Die Bebauung der Mühlenstraße erfolgte, wenn man die Altbebauung am Straßenanfang nicht berücksichtigt, in verschiedenen Zeiträumen, nachdem die Baufluchtlinien 1908 festgelegt und 1910 genehmigt wurden. Obwohl die Straße 1912 teilweise eine neue Decklage erhielt, konnte sie 1925 für den Bereich zwischen Nord- und Feldstraße noch nicht als ausgebaut deklariert werden. Die erste Bebauungsphase lag kurz vor dem Ersten Weltkrieg, die zweite Phase vor dem Zweiten Weltkrieg und die dritte Phase begann nach der Währungsreform (1948). Bis in die 50er Jahre fehlten die Bürgersteige und ein fester Straßenbelag. Beidseitig der Straße befanden sich unbefestigte Abwassergräben, deren Schmutzwasser vor dem "Crombachsgäßchen" (Haus 64) zur gegenüberliegenden "Braunsgasse" über die Fahrbahn der Mühlenstraße und dann weiter abwärts zur Eisenbahnbrücke, der "Holzbrücke", gelangten. Hier flössen sie den Bahndamm hinunter.
Im weiteren Verlauf der Mühlenstraße finden wir auf ihrer Westseite noch mehrere Schächte aus der Zeit des Eigentümerbergbaus, also von vor 1800, auf dem Produktionsgelände der Firma Pettep.
Aus dem Handelsbetrieb, 1943 eingetragen, wurde am 24. Oktober 1952 die Firma Pettep GmbH, die bis zur Aufnahme der eigenen Produktion von Kleineisenteilen für den Bergbau (1957) ihre patentierten Erzeugnisse als Fremdfertigung herstellen ließ. Im Herbst 1987 begann man auf diesem Betriebsgelände mit dem Bau eines Geschäftshauses mit Arztpraxen. Bis zum Zweiten Weltkrieg führte entlang dieses Grundstücks und weiter zwischen den Häusern Nr. 58 und 58 c ein Eisenbahnanschluß von der Strecke Kohlscheid-Würselen zur Konservenfabrik JOSKO (Josef Sauer, Kohlscheid) in der Nordstraße.
In den Jahren 1964/65 errichtete die Neuapostolische Kirchengemeinde (zwischen den Häusern Mühlenstraße 49 und 51) eine Kirche. Die Gemeinde wurde 1932 gegründet und hatte bis zur Einweihung dieser Kirche (12. Dezember 1965) ihren Versammlungsraum in der vormaligen Gaststätte Martin Eck, Markt 49. In den Kellerräumen der Kirche sind zweckmäßige Jugendräume eingerichtet.