Rumpener Straße
Die Rumpener Straße ist eine der ältesten Straßen der ehemaligen Gemeinde Kohlscheid. Auf ei-nem perspektivischen Plan des Aachener Reiches, 1569 von Cornelius Janson Fries angefertigt, ist die heutige Rumpener Straße mit einer kleinen Häusergruppe dargestellt. Im Bereich dieser Ortschaft liegt 1540 "auf dem Berg" die Grube Hontzfront, 1542 arbeitet in ihrer Nachbarschaft das Bergwerk Eigenseif, 1546 gräbt "hinter dem Rumpener Berg" die Grube Rau-enschlack nach Kohlen. Rumpen gehört zu den ältesten Bergwerksplätzen des Wurmreviers.

Die Rumpener Köhler galten als rauhe Gesellen, denen man nicht gerne begegnete. Ihr Kennzeichen war ein Stock aus Mispelholz, den sie selten zur Seite legten; er gab ihnen schon 1580 den Namen Mespelköhler. Aber auch das um/vor 1600 nordöstlich der heutigen Bergstraße tätige Bergwerk Mespel wird zum Spitznamen beigetragen haben. Dieses Bergwerk ist 1794 noch in Betrieb, wenn auch mit gewissen Betriebsunterbrechungen gerechnet werden muß. In Rumpen haben wir die Wohn- und Ortslagen: Open Driesch, Im Pannes, Ejen Gaß, Open Kamer, Ajenne Poul, Ajenne Berg, Ejen Maar und Ajenne Bou. Der von der Gaststätte Bindels nach Uersfeld führende Luhrweg ist im Rumpener Bereich ein Hohlweg und hat den Namen "En de Leemkled".
Bis zur Bebauung der Klosterstraße (siehe: Klosterstraße) lag Rumpen mit einer nur einfach ausgebauten Anbindung wie eine Insel zwischen Kesseles/Kämpchen und Berensberg. Verstärkt wurde diese Lage noch durch die Eisenbahn mit ihrem tiefliegenden Bahnkörper, der 1895 den Bau einer Straßenbrücke nötig machte. Noch 1975 sprechen die Rumpener Schulkinder von ihrem "Dorf Rumpen".
Rumpen erhielt erst am 1. Mai 1949 eine Omnibuslinie (Lauscher), die, von Aachen kommend, an der "Rumpener Brücke" enden mußte, weil diese Brücke durch Kriegseinwirkung zerstört war. Nur ein ca. 1,50 m breiter Holzsteg verband kurze Zeit nach dem Kriege die Klosterstraße mit der Rumpener Straße, nachdem man vorher mühsam die steilen Böschungen überwinden mußte.
1886 war das in Rumpen errichtete neue Schulgebäude, fertig und wurde im Herbst bezogen. Gebaut hatte es der Maurermeister Caspar Sieprath aus Kämpchen, die Baukosten lagen bei 12.000 Mark. Im Zuge der Schulreform wurde die Rumpener Schule 1967 aufgelöst. Als der DRK-Ortsverband Herzogenrath-Kohlscheid sein DRK-Heim in der Schule Banker Straße verlassen mußte, fand er 1973 ein neues Domizil in der Schule Rumpen.
In den Gaststätten "Ejenne Bou" (früher Gaststätte Jung, Rumpener Straße 39) und Bindels (Rumpener Straße 115) wurden nach dem Zweiten Weltkrieg über viele Jahre die Säle als Unterkünfte für Vertriebene und Flüchtlinge belegt.