Heimatverein Kohlscheid 1932 e.V.
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Kohlscheider Geschichte bewahren – Heimat erleben

Besuch der Propsteikirche St. Gangolf und des Begas-Hauses in Heinsberg

am 30.11.2024

Kasematten, Kirch- und Burgberg und Begas-Haus

von Andrea Körner
November 2024

November 2024

Am Samstag, den 30. November 2024, unternahmen wir eine Fahrt nach Heinsberg mit Besuch der Kasematten und einer Führung über Kirch - und Burgberg. Unter sachkundiger Führung wurde die Vergangenheit der gut 900 Jahre alten Propsteikirche St. Gangolf, auch als „Selfkantdom“ bekannt, für uns lebendig. Oda von Heinsberg legte den Grundstein für die Kirche um das Jahr 1130 herum.

Besonders beeindruckt haben uns die Krypta, der spätgotische Taufkessel, das herrliche Chorgestühl der Stiftsherren und das Hochgrab der letzten Herren des Adelsgeschlechtes Heinsberg aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

·         Mehr als sehenswert ist die Krypta aus dem 13. Jahrhundert mit ihren Resten wunderschöner mittelalterlicher Fresken; sie befindet sich unter dem Hochchor der Kirche und ist trotz der starken Zerstörung der Kirche durch den Bombenangriff der Royal Air Force auf Heinsberg am 16. November 1944 erhalten geblieben. Aufgrund der Schäden stürzte die neugotische Konstruktion bei einem Wintersturm am 28. Dezember 1945 größtenteils ein.

·         Ausgesprochen eindrucksvoll ist auch der im Gelbgussverfahren hergestellte spätgotische Taufkessel. Er wurde vermutlich von einem Meister aus den Maas-Landen hergestellt und wird von drei liegenden Löwenfiguren getragen. Der eine Statuette des heiligen Gangolf tragende Deckel kann mittels eines schmiedeeisernen, in gotischen Formen verzierten Kranes zur Seite geschwenkt werden.

·         Chorgestühl und Kreuztragungsgruppe
Ähnlich wie der Hochchor der Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg auch das mit reich geschnitzten Wangen verzierte Chorgestühl aus der Mitte des 15. Jahrhunderts schwer beschädigt und in Teilen zerstört. Es ist inzwischen mit reduzierter Sitzplatzzahl restauriert bzw. teilweise rekonstruiert worden.

·         Das Hochgrab der Herren von Heinsberg aus dem 15. Jahrhundert gilt als eine der hervorragendsten Arbeiten dieser Art im Rheinland. Auf dem Grab sind, gearbeitet in feinstem Kalkstein, als liegende Figuren dargestellt Johann II. von Heinsberg († 1438), dessen Gemahlin Margarethe von Gennep († 1419) sowie deren Sohn Johann III. von Heinsberg († 1443).

Von St. Gangolf aus geht es über den Burgberg und durch die Kasematten in die Innenstadt Heinsbergs zu einem Imbiss im Café Samocca. Im Anschluss daran machen wir uns zum nächsten Höhepunkt auf, das BEGAS HAUS, Museum für Kunst und regionale Geschichte in Heinsberg. 
Das Begas Haus erhielt seinen Namen nach der über vier Generationen wirkenden Künstlerfamilie Begas, deren Stammvater Carl Joseph Begas 1794 in Heinsberg geboren wurde. Die Künstlerfamilie Begas, eigentlich Begasse, stammte ursprünglich aus Belgien, aus der Umgebung von Verviers und Lüttich. Ihr Werk ist in die Epoche zwischen Aufklärung, Romantik und Biedermeier bis zum Denkmalskult der Wilhelminischen Kaiserzeit eingebettet und umspannt Spitzenwerke aus den Bereichen Skulptur, Malerei und Grafik [2,3]. 

Im Begas Haus ist auch der prächtige Kirchenschatz von St. Gangolf ausgestellt.