Schulstraße
Die Straße hat ihren Namen nach dem 1896 bezogenen Schulneubau für den Ort Klinkheide. Doch die Bevölkerung war mit der Errichtung der Schule zwischen den beiden Pfuhlen auf dem Dorfplatz von Klinkheide unzufrieden, weil durch das große Gebäude der Charakter des Dorfmittelpunktes zerstört wurde. Markscheider Longree, Mitglied des Gemeinderates, hatte den Baugrund dort fest-gelegt, weil man an dieser Stelle wegen des "Kieskopfes" nicht mit Bergschäden zu rechnen brauchte.
An der Schulstraße, hier finden sich Zentren ältester Klinkheider Bebauung, wurde im Jahre 1694 ein Bauernhof gebaut; es ist die heutige Gärtnerei Ortmanns, an der Straßeneinmündung Hoheneichstraße/Schulstraße gelegen. Schon 1825/26 war er im Besitz einer Familie Ortmanns.
Am östlichen Ende der Schulstraße erweitert sich diese zu einem kleinen Platz. Hier befand sich 1758 auf der heutigen Ehrenmalanlage ein Förderschacht, 1895 war hier noch ein Dorfpfuhl. Er wurde während des Zweiten Weltkrieges als Feuerlöschteich neu hergerichtet, damit er Luftschutzzwecken dienen konnte.
Obwohl der Gemeinderat 1920 empfahl, in den einzelnen Ortsteilen keine Gefallenengedenkstätten zu errichten, weil man für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitbürger ein zentrales Ehrenmal bauen wollte, wurde in Klinkheide ein eigenes Ehrenmal angelegt. Es war die erste Kriegergedächtnisstätte, die im Bereich des besetzten Gebietes durch die Besatzungsmacht genehmigt wurde. Der Adler der Klinkheider Anlage stammt erst aus der Mitte der 20er Jahre und ist in Trauerhaltung mit hängenden Schwingen dargestellt. Spöttisch nannte man den Adler bald voll Unverständnis "de Uli" (die Eule), die Umgebung der Anlage "Ajjen Uli" (An der Eule). Nach dem Zweiten Weltkrieg hat man den Feuerlöschteich eingeebnet, den Adler an die östliche Grundstücksgrenze versetzt, auch Erinnerungsmale für die Toten des letzten Krieges angebracht und so den gesamten Platz bis zur Bendstraße zu einer ansprechenden Ehrenmalanlage hergerichtet.
